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       Lebens wurden. Nach sich unendlich lang anfühlenden 5:38 kam er in der
       Wechselzone an. Nach anfänglichen Laufschwierigkeiten fand Alfons an
       der wunderschönen Küste nach und nach seinen Rhythmus. Die Hitze
       und die teilweise monotone, wellige Strecke ohne Zuschauer forderte
       ihn körperlich und mental sehr. Dafür entschädigten ihn die letzten zwei
       Kilometer in Kona für alle Strapazen. Der Applaus der Zuschauermassen
       und die laute Ansage des Sprechers „From Germany Alfons Dees. You´re
       an Ironman!“ sorgten für einen Moment, der ihm zeit seines Lebens ein
       Schauer über den Rücken jagen wird.
       Der Ironman in diesem Jahr wird übrigens erneut mit Beteiligung des Post
       SV über die Bühne gehen. Mit Clara-Maria Bader, Lasse Ibert und Christian
       Schinkel hat ein Post SV-Trio bereits das Quali-Ticket lösen können. Und
       da die Saison eigentlich erst im Frühjahr so richtig losgeht, könnte die
       Schar der Post SV-Triathleten noch steigen. Mehr über das Trio gibt es im
       nächsten Magazin zu lesen.                             Stolze Teilnehmerin: Heike Wolf bei der Mitteldistanz-WM im
                                                              südamerikanischen Chattanooga
       Unvergessliches WM-Hopping                                                                       Von Heike Wolf



       Für die Post SV-Triathletin Heike Wolf ist die vergangene Saison eine   beschlossen wir kurzerhand, unseren Jahresurlaub im September in die
       ganz besondere gewesen – sie hat an gleich zwei Weltmeisterschaften in   Südstaaten Amerikas zu verlegen.
       der Mitteldistanz (2 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren, 21,1   Bereut haben wir es nicht: Schwimmen im Tennessee River, größten-
       Kilometer Laufen) teilgenommen. Wie sie dieses außergewöhnliche Jahr   teils gegen den Strom, eine landschaftlich schöne und mit mehr als 1300
       erlebt hat und was ihr die Sportart Triathlon generell bedeutet, schildert  Höhenmetern anspruchsvolle Radstrecke und eine mit Rampen und
       sie in den untenstehenden Zeilen selbst.               Anstiegen (300 HM) gespickte Laufstrecke – und das bei strahlendem
                                                              Sonnenschein, aber auch bei etwa 76 Prozent Luftfeuchtigkeit. Auch hier
       „Crazy chicken“ nennt mich Petra Bardon, unsere Schwimmtrainerin. Sie   herrschte eine mitreißende Weltmeisterschaftsstimmung, besonders in
       sagt das wohl, weil ich mich in den vergangenen zwei Jahren mit sichtlich   Erinnerung geblieben ist die Parade der Nationen am Tag vor dem Rennen.
       großer Begeisterung und Spaß vom Virus Triathlon habe infizieren lassen.   Von mehr als 100 Frauen in meiner Altersklasse war ich als einzige Deut-
       Begonnen hat ja eigentlich alles 2016 beim Challenge Heilbronn auf der   sche am Start. Ins Ziel gekommen bin ich letztendlich als 43. in der AK.
       Mitteldistanz. Dort bin ich gestartet, weil das Rennen perfekt in die Vor-  Die nackte Bilanz lautet somit: 2016 meine erste Langdistanz, im vergan-
       bereitung für den Challenge Roth gepasst hatte - mein großes Ziel, das   genen Jahr dann drei Mitteldistanzen, davon zwei WM-Teilnahmen. Das
       ich mit sehr viel Respekt anvisiert hatte. Meine erste Langdistanz! Und   alles ginge nicht ohne die kompetenten und geduldigen Trainer vom Post
       natürlich sollte es der weltweit größte Triathlon mit den allermeisten Emo-  SV und nicht ohne die wunderbare Triathlon-Gemeinschaft im Verein.
       tionen, den wunderbarsten Helfern und den begeistertsten Zuschauern   Und nicht ohne die Tipps und Pläne von Michael Krell.
       sein. Doch zurück zu Heilbronn: Bei diesem herrlichen Mitteldistanz-Wett-
       kampf landete ich in meiner Altersklasse unter den Top 6 und qualifizierte   Das Training und damit verbunden das eine oder andere Trainingslager
       mich damit für die Challenge-WM Mitteldistanz in Samorin/Slowakei.   kosten viel Zeit – die ich gerne aufbringe, für mich ist das zweifelsohne
       Seit acht Jahren machen mein Mann Bernhard und ich Triathlon und neh-  gut investierte Zeit. Triathlon ist längst ein fester Bestandteil in meinem
       men regelmäßig an den verschiedensten Wettkämpfen teil. Einige Mal   Leben, er ist eine Lebenseinstellung. Der Sport macht mich ausgeglichen,
       habe ich schon zweite und dritte Plätze belegt, was mich jedes Mal über-  belastbar, selbstbewusst und die meiste Zeit gut gelaunt. Ich mag die
       rascht, denn ich gehe mit der Devise „dabei sein ist alles“ immer völlig   Herausforderungen und lebe inzwischen längst nach dem Motto „Wer
       unbeschwert in die Wettkämpfe. Ja, der Triathlon hat mich in seinen Bann  stehen bleibt, hat schon verloren“.
       gezogen, ohne mich aber völlig zu vereinnahmen, ich habe schließlich auch
       noch Familie, Freunde, Job, Haus und Garten.

       Und 2017 plötzlich eine Weltmeisterschaft. Sehr, sehr spannend. Beim
       ersten Mal habe ich geschaut, wer da noch so am Start ist. Auf jeden Fall
       die Profi-Elite. Und ich quasi mittendrin. Schwimmen in der Donau, eine
       flache, pfeilschnelle Radstrecke und Laufen bei mehr als 30 Grad. Das Ren-
       nen lief gut. Mir ging’s gut. Ich wurde in meiner AK Zweite! Toll! Daheim
       haben sie mich als Vize-Weltmeisterin gefeiert. Da war ich schon stolz.
       Gestartet sind Bernhard und ich aber 2017 auch noch in St. Pölten mit
       befreundeten Familien, die alle beim Post SV trainieren. So schlechtes
       Wetter hatten wir noch selten: Beim Start waren es 12 Grad, im Wasser
       dann 14 Grad und während des Schwimmens und die halbe Radstrecke
       lang hat es wie aus Kübeln gegossen. Und trotzdem hatten wir sehr viel
       Spaß. Auch dieses Rennen hat sich absolut gelohnt. Nicht nur, weil ich
       Dritte wurde und damit einen Platz für die Ironman-WM Mitteldistanz
       in Chattanooga bekam. Bernhard konnte sich auch qualifizieren und so   Sportliches Paar: Heike Wolf mit ihrem Mann Bernhard

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