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Post SV magazin | ABTEILUNGSREPORT
Von Miriam, Corinna Weber und Rick Weihermann
akonkurrenten des HC Erlangen anheuern. Die allel zu Beruf oder Studium Leistungshandball kann der Post SV mit einem lachenden, einem
Spieler, die einen weiten Weg nach Nürnberg weiter betreiben wollen. Mit Frederik Rosenthal weinenden Auge und voller Stolz auf ein Team
haben, werden höchstwahrscheinlich zu ihren hat sich bereits einer aus dem 95er-Jahrgang für zurückblicken, das Sportgeschichte schrieb - im
Stammvereinen zurückkehren, da durch den diese Variante entschieden – zwei weitere könn- Verein wie in der Stadt Nürnberg. Und wenn
Förderverein kein Fahrtkostenzuschuss mehr ten ihm folgen. einer oder gar mehrere aus dem 95er Jahrgang
gezahlt werden kann. einmal in den höchsten Handball-Gefilden auf-
Auch wenn die meisten „Küken nun das Nest schlagen, sprich 1. oder 2. Liga spielen, zeichnet
Durch den Aufstieg in die Landesliga bietet die verlassen“, wird man sich wohl „in absehbarer dies den Post SV aus, getreu der Devise „wir
erste Herrenmannschaft des Post SV all jenen Zeit wieder beim Post SV treffen, um dann die hatten unsere Hände im Spiel“.
eine attraktive Möglichkeit, die nicht den Hoch- Verantwortlichen beim Thema Männer-Bayern-
leistungshandball anpeilen, sondern „nur“ par- liga zu unterstützen“, glaubt Böttger. Momentan
Aufholjagd wird mit Aufstieg belohnt
Die erste Herrenmannschaft des Post SV Nürn- vergangenen Oktober hatte das 2011 in die Trainer Björn Weltzien nicht mit dem Aufstieg
berg darf sich Landesligist nennen. Noch im Bezirksoberliga aufgestiegene junge Team von gerechnet, nach sieben Spieltagen standen
schließlich nur 8:6 Punkte und ein magerer
Landesliga, wir kommen: Die Erste des Post SV bejubelt den Meistertitel in der Bezirksoberliga und den damit Mittelfeldplatz auf dem Konto. Der ambitio-
verbundenen Aufstieg. nierte Absteiger MTSV Stadeln und die durch
erfahrene osteuropäische Cracks verstärkte SG
Zirndorf schienen die Meisterschaft unter sich
auszumachen. Doch dann legten die Postmen
zehn Siege in Folge hin und lieferten am Ende
gar ihr Meisterstück ab. Mit 843 Toren (fast 33
Treffer pro Partie) stellte der Post SV den bes-
ten Angriff. Mehr als 24 Gegentore im Schnitt
geben Erfolgstrainer Björn Weltzien jedoch auch
zu denken. Das Post SV Magazin hat sich mit
ihm unterhalten.
Hätten Sie Ende Oktober noch mit dem Aufstieg Ihrer Mannschaft gerech- Haben Sie etwas verändert, als der Aufstieg in sichtbare Distanz gerückt war?
net? Vor dieser Situation standen wir ja zwei Mal! Erst haben die beiden
Weltzien: Nach den Niederlagen gegen Stadeln (22:25) und in Zirndorf Topfavoriten Stadeln und Zirndorf in der Rückrunde nacheinander gegen
(31:33) waren wir eigentlich raus aus dem Titelrennen. Ich habe dennoch Bad Windsheim verloren. Wir hatten es also wieder selbst in der Hand.
weiter an eine Chance geglaubt, auch wenn die Mannschaft zunächst Es folgte aber die Bauchlandung in Wendelstein, auch das Remis in Sta-
niedergeschlagen war. Doch meine Hochrechnung, auch mit sechs Minus- deln war eine gefühlte Niederlage. Also haben wir uns aufs Wesentliche
punkten am Ende oben stehen zu können, hat sie anscheinend beflügelt. konzentriert, auf die Ziele, die wir in der Weihnachtspause formuliert
Dass sie dann eine Serie von 35:3 Punkten hinlegte, war schon unglaublich. hatten: einstellig in den Minuspunkten und am Ende die wenigsten Ge-
gentore. Der Kantersieg gegen Topfavorit HG Zirndorf (33:23) stand dann
Wann kam für Sie der Zeitpunkt, als Sie mit dem Aufstieg gerechnet haben? am Beginn eines sensationellen Endspurts. Am Ende hatten wir sogar die
Weltzien: Mit dem Auswärtssieg am vorletzten Spieltag beim Tabellend- meisten Tore auf dem Konto, zur besten Abwehr haben aber drei Törchen
ritten Schwabach. Aber selbst zu diesem Zeitpunkt hätte ich das natürlich gefehlt.
niemals zugegeben. Glückwünsche zur Meisterschaft und zum Aufstieg
hatte ich strikt abgelehnt: Erst mussten wir gegen Gunzenhausen den Was bedeutet es, eine so junge Mannschaft zu trainieren?
Minivorsprung gegenüber Zirndorf ins Ziel bringen, denn die Mannschaft Es spornt mich an, so viele leistungswillige, ehrgeizige und auch talentier-
ging am Ende wirklich auf dem Zahnfleisch. Doch sie war auch beeindru- te Spieler trainieren zu dürfen. Und dass die Postmen durch die Bank recht
ckend fokussiert. jung sind, macht es einfacher, ihr Potenzial Stück für Stück herauszukit-
zeln, das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht. Nach dem
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