Page 29 - 166_magazin_3-2013_einzelseiten
P. 29

Post SV magazin | ABTEILUNGSREPORT

                                                                            Von Miriam, Corinna Weber und Rick Weihermann

akonkurrenten des HC Erlangen anheuern. Die       allel zu Beruf oder Studium Leistungshandball               kann der Post SV mit einem lachenden, einem
Spieler, die einen weiten Weg nach Nürnberg       weiter betreiben wollen. Mit Frederik Rosenthal             weinenden Auge und voller Stolz auf ein Team
haben, werden höchstwahrscheinlich zu ihren       hat sich bereits einer aus dem 95er-Jahrgang für            zurückblicken, das Sportgeschichte schrieb - im
Stammvereinen zurückkehren, da durch den          diese Variante entschieden – zwei weitere könn-             Verein wie in der Stadt Nürnberg. Und wenn
Förderverein kein Fahrtkostenzuschuss mehr        ten ihm folgen.                                             einer oder gar mehrere aus dem 95er Jahrgang
gezahlt werden kann.                                                                                          einmal in den höchsten Handball-Gefilden auf-
                                                  Auch wenn die meisten „Küken nun das Nest                   schlagen, sprich 1. oder 2. Liga spielen, zeichnet
Durch den Aufstieg in die Landesliga bietet die   verlassen“, wird man sich wohl „in absehbarer               dies den Post SV aus, getreu der Devise „wir
erste Herrenmannschaft des Post SV all jenen      Zeit wieder beim Post SV treffen, um dann die               hatten unsere Hände im Spiel“.
eine attraktive Möglichkeit, die nicht den Hoch-  Verantwortlichen beim Thema Männer-Bayern-
leistungshandball anpeilen, sondern „nur“ par-    liga zu unterstützen“, glaubt Böttger. Momentan

Aufholjagd wird mit Aufstieg belohnt

Die erste Herrenmannschaft des Post SV Nürn- vergangenen Oktober hatte das 2011 in die                        Trainer Björn Weltzien nicht mit dem Aufstieg
berg darf sich Landesligist nennen. Noch im Bezirksoberliga aufgestiegene junge Team von                      gerechnet, nach sieben Spieltagen standen
                                                                                                              schließlich nur 8:6 Punkte und ein magerer
Landesliga, wir kommen: Die Erste des Post SV bejubelt den Meistertitel in der Bezirksoberliga und den damit  Mittelfeldplatz auf dem Konto. Der ambitio-
verbundenen Aufstieg.                                                                                         nierte Absteiger MTSV Stadeln und die durch
                                                                                                              erfahrene osteuropäische Cracks verstärkte SG
                                                                                                              Zirndorf schienen die Meisterschaft unter sich
                                                                                                              auszumachen. Doch dann legten die Postmen
                                                                                                              zehn Siege in Folge hin und lieferten am Ende
                                                                                                              gar ihr Meisterstück ab. Mit 843 Toren (fast 33
                                                                                                              Treffer pro Partie) stellte der Post SV den bes-
                                                                                                              ten Angriff. Mehr als 24 Gegentore im Schnitt
                                                                                                              geben Erfolgstrainer Björn Weltzien jedoch auch
                                                                                                              zu denken. Das Post SV Magazin hat sich mit
                                                                                                              ihm unterhalten.

Hätten Sie Ende Oktober noch mit dem Aufstieg Ihrer Mannschaft gerech-      Haben Sie etwas verändert, als der Aufstieg in sichtbare Distanz gerückt war?
net?                                                                        Vor dieser Situation standen wir ja zwei Mal! Erst haben die beiden
Weltzien: Nach den Niederlagen gegen Stadeln (22:25) und in Zirndorf        Topfavoriten Stadeln und Zirndorf in der Rückrunde nacheinander gegen
(31:33) waren wir eigentlich raus aus dem Titelrennen. Ich habe dennoch     Bad Windsheim verloren. Wir hatten es also wieder selbst in der Hand.
weiter an eine Chance geglaubt, auch wenn die Mannschaft zunächst           Es folgte aber die Bauchlandung in Wendelstein, auch das Remis in Sta-
niedergeschlagen war. Doch meine Hochrechnung, auch mit sechs Minus-        deln war eine gefühlte Niederlage. Also haben wir uns aufs Wesentliche
punkten am Ende oben stehen zu können, hat sie anscheinend beflügelt.       konzentriert, auf die Ziele, die wir in der Weihnachtspause formuliert
Dass sie dann eine Serie von 35:3 Punkten hinlegte, war schon unglaublich.  hatten: einstellig in den Minuspunkten und am Ende die wenigsten Ge-
                                                                            gentore. Der Kantersieg gegen Topfavorit HG Zirndorf (33:23) stand dann
Wann kam für Sie der Zeitpunkt, als Sie mit dem Aufstieg gerechnet haben?   am Beginn eines sensationellen Endspurts. Am Ende hatten wir sogar die
Weltzien: Mit dem Auswärtssieg am vorletzten Spieltag beim Tabellend-       meisten Tore auf dem Konto, zur besten Abwehr haben aber drei Törchen
ritten Schwabach. Aber selbst zu diesem Zeitpunkt hätte ich das natürlich   gefehlt.
niemals zugegeben. Glückwünsche zur Meisterschaft und zum Aufstieg
hatte ich strikt abgelehnt: Erst mussten wir gegen Gunzenhausen den         Was bedeutet es, eine so junge Mannschaft zu trainieren?
Minivorsprung gegenüber Zirndorf ins Ziel bringen, denn die Mannschaft      Es spornt mich an, so viele leistungswillige, ehrgeizige und auch talentier-
ging am Ende wirklich auf dem Zahnfleisch. Doch sie war auch beeindru-      te Spieler trainieren zu dürfen. Und dass die Postmen durch die Bank recht
ckend fokussiert.                                                           jung sind, macht es einfacher, ihr Potenzial Stück für Stück herauszukit-
                                                                            zeln, das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht. Nach dem

                                                                                                              post-sv.de | 29
   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34