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Post SV magazin | ABTEILUNGSREPORT
Handball Von Richard Weihermann
Das Vier-Jahre-Projekt
Die Handballabteilung des Post SV ist über die
Grenzen hinaus für gute Jugendarbeit bekannt.
Die weibliche C-Jugend hat sich in der abgelau-
fenen Saison 2013/14 als jüngste Mannschaft in
der Bayernliga sehr achtbar geschlagen und für
die kommende Spielzeit wieder die Qualifikation
für die Bayernliga geschafft.
In eben dieser Spielklasse wird künftig auch die
männliche B-Jugend zu finden sein. Am Ende der
abgelaufenen Spielzeit stieß eine komplette Ju-
gend vom HC Zirndorf zum Post SV. Das Team
wurde mit den beiden Trainern Jochen Gruber
und Johannes Heufelder komplett übernommen
und feierte gleich einen riesigen Erfolg.
Die Post-B-Jugend gewann alle Qualifikations- bis Montag ein hartes Trainingslager mit vier Dem Kollektiv gebührt der Hauptanteil am
spiele zur Bayernliga äußerst eindrucksvoll: 18:0 Einheiten pro Tag in Naumburg/Saale ab, das die Erfolg, auch wenn dies Gruber relativiert: „Na-
Punkte, 178:112 Tore. Logisch, dass keine andere Mannschaft noch enger zusammengeschweißt türlich sind nicht alle gleich, eine Mannschaft
Truppe aus Nordbayern auch nur annähernd so hat. braucht auch Anführer.“ Die vielen unterschied-
eine Bilanz aufzuweisen hatte. Und dies, obwohl lichen Typen haben sich zu einem harmonischen
fast alle Spieler erst 15 Jahre alt (Jahrgang 1999) Die Atmosphäre war und ist bei aller Konzentra- Ganzen zusammengefügt, in dem sich die viel-
und auch im nächsten Spieljahr noch für die B- tion und Ernsthaftigkeit locker und gelöst beim seitigen individuellen Fähigkeiten ideal ergän-
Jugend spielberechtigt sind. „Vier-Jahre-Projekt“, das Trainer Gruber wie folgt zen.
beschreibt: „Wir haben es so genannte, weil wir
Ausbildungsphilospophie im vierten Jahr in der A-Jugend spielen und uns Abwerbungsversuche
Ein Erfolg, die genau der Ausbildungsphiloso- da für die A-Jugend-Bundesliga qualifizieren „Die Jungs schaukeln sich in Sachen Ehrgeiz
phie des Abteilungsleiters Hans Widling wi- wollen.“ und Disziplin gegenseitig hoch. Und deshalb
derspiegelt. „Häschen hüpf oder ein Konzept, sind sie auch besser als die meisten Gleichalt-
das Erlebnis vor Ergebnis propagiert, ist bei uns „Natürlich jagen wir den Titel“, schiebt Gru- rigen“, schwärmt Heufelder. Kein Wunder, dass
nicht drin“, erklärt er, um weiterhin auszufüh- ber nach: „Und die bayerische Meisterschaft andere Klubs ein Auge auf die Post-Talente ge-
ren. „Wir haben sicher nicht Verhältnisse wie ist in der B-Jugend das erste große Ziel. Aber worfen haben. Abwerbungsversuche mit süßen
in Großwallstadt oder bei den norddeutschen mitgeben wollen wir den Jungs in erster Linie Versprechungen sind bereits mehrfach erfolgt,
Großklubs. Doch auch bei uns wird intensiv und Charakterbildung, soziales Lernen, Konzentra- doch bislang stießen sie bei Spielern, Eltern und
hart trainiert, technische, taktische Schulung tionsfähigkeit, Durchhaltevermögen, Fairness dem Trainerteam auf taube Ohren.
und physische Ausbildung gehören bei uns von und Sportsgeist.“ Auch ein Förderunterricht zum
Anfang an dazu.“ Ausgleich schulischer Lücken soll in Zukunft Auch über die Möglichkeiten des Post SV als
stattfinden. Die intensiv mit eingezogenen El- Breitensportverein oder der Stadt Nürnberg als
Seine Erfahrung im Schulprojekt „Sport nach 1“ tern scheuen keine Mühen und Kosten, die Jungs Sportstadt, über Rahmenbedingungen, Sponso-
sowie bei der Bambini- und Mini-Mannschaft und Trainer tatkräftig zu unterstützen. ren- und Fördermöglichkeiten für Spitzenhand-
zeigen: Die Kinder suchen den Spaß am Hand- ball zerbricht sich in der B-Jugend noch keiner
ball, sind aber mit unheimlichem Ehrgeiz dabei. Teamgeist den Kopf. Warum auch? Schließlich ist das Pro-
Kommen engagierte Eltern, erfahrene Trainer „Die B-Jugend spielt einen schwungvollen, at- jekt, ihr Projekt, trotz aller Erfolge noch lange
und ein überdurchschnittlich talentierter Jahr- traktiven Handball“, erläutert Widling und sieht nicht zu Ende!
gang hinzu, ergibt sich der Erfolg zwangsläufig. das Prunkstück in der Offensive, lobt aber auch
die sehr flexible Abwehr. Die große Stärke der
Genau nach Plan, aber auch individuell wird Mannschaft sind Ausgeglichenheit und ausge-
trainiert: Pass auf den Kreisläufer, zurück, Wurf. prägter Teamgeist. Wer die Tore wirft, spielt eine
Pass antäuschen, links vorbei, Sprungwurf – das untergeordnete Rolle, wichtiger für die Spieler
Trainerteam Gruber und Heufelder übt mit sei- ist der Blick auf die Tabelle.
nen Spielern Spielzug um Spielzug ein. In den
Osterferien hielten die beiden von Donnerstag
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