Page 17 - Magazin_02-2015
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Neben Routine-Laboruntersuchungen (Entzün-
dungs- und Nierenwerte, Zucker- und Calcium-
spiegel, Eiweißverteilung) kann die Bestimmung
spezieller Laborparameter (Schilddrüsenwerte,
Parathormon, Vitamin-D-Spiegel) erforderlich
sein. Im Röntgenbild ist eine Verminderung
der Knochendichte erst sehr spät (ab ca. 30 %
Knochenmasse-Verlust) erkennbar, so dass nur
die Knochendichtemessung eine tatsächliche
Aussage geben kann. Mit zunehmender Unter-
schreitung der unteren Normgrenze der Kno-
chendichte steigt das Frakturrisiko deutlich an.

Schmerzen resultieren nur aufgrund zusätzlich     zugeführt. Eine zusätzliche Zufuhr von Calcium  auch bei Vorliegen einer Osteoporose ist die
vorhandener Abnutzungserscheinungen der           wird heute daher nicht mehr empfohlen.          regelmäßige sportliche Betätigung.
Wirbelsäule und Gelenke (Arthrose), die Os-
teoporose selbst verursacht keine Schmerzen.      Reicht die empfohlene tägliche Sonneneinwir-    Neben täglicher mindestens 30-minütiger Be-
Erst mit Eintritt von einzelnen oder multiplen    kung von 30 Minuten auf Gesicht und Unter-      wegung ist dazu eine kontinuierliche, musku-
Knochenbrüchen an Wirbelsäule und Gliedma-        arme nicht aus, um einen ausreichend hohen      läre Kräftigung mit langsamer Steigerung der
ßenknochen treten akute Schmerzsituationen        Vitamin-D-Spiegel im Blut zu erreichen, so      Intensität sinnvoll, um einen ausreichenden
auf, man spricht danach von einer manifesten      empfiehlt sich insbesondere in den Wintermo-    Belastungsreiz auf den Muskel und Knochen
Osteoporose. Es resultieren Größenverlust und     naten eine Nahrungsergänzung mit wöchentlich    auszuüben. Hierbei sind vor allem Sportarten
Rundrückenbildung (sog. Witwenbuckel) durch       20.000IE Vitamin-D (entsprechend einer tägli-   mit gleichmäßigem Bewegungsablauf ohne
Zusammensinken der Wirbelkörper, oft auch         chen Einnahme von 3.000 IE). Eine weitergehen-  Stoßwirkung sinnvoll (Fitness- / Krafttraining,
ohne auslösendes Sturzereignis.                   de medikamentöse Behandlung erfolgt meist       Schwimmen, Aqua-Jogging, Radfahren, Wal-
                                                  mit Bisphosphonaten zur Hemmung des Kno-        king / Wandern). Bei fortgeschrittener Osteo-
Vorbeugung und Sport                              chenabbaus, seltener mit anderen Wirkstoffen    porose kann zunächst ein Vibrationstraining mit
Entscheidend ist der Aufbau einer ausreichend     oder hormoneller Behandlung. Eine Korsettver-   begleitenden Anspannungsübungen durchge-
hohen Knochenmasse in Kindheit und Jugend         sorgung (Stützorthese) oder operative Maßnah-   führt werden.
durch regelmäßige sportliche Betätigung. Dazu     men zur Stabilisierung oder zum Gelenkersatz
ist auch eine ausgewogene Ernährung (Obst, Sa-    sind Situationen nach eingetretener Fraktur     Ein regelmäßiges Training von Kondition, Ko-
lat, Gemüse, Milchprodukte, Vollkornprodukte,     vorbehalten, die es aber durch vorbeugende      ordination und Kraft dient der Schulung von
Fisch, sparsamer Fleisch- und Wurstkonsum,        Maßnahmen zu vermeiden gilt. Der wesentli-      Ausdauer und Gleichgewicht sowie zur Sturz-
kein Nikotin, nur geringer Alkohol- und Koffe-    che Behandlungsansatz zur Vorbeugung, aber      prophylaxe.
inkonsum) essentiell notwendig. Im weiteren
Verlauf des Lebens sollte die Knochenmasse
durch Fortführen einer solchermaßen gesunden
Lebensweise aufrechterhalten werden, insbe-
sondere auch noch in den Lebensphasen, in de-
nen sonst ein vermehrter Knochenabbau droht.
Der tägliche Bedarf an Calcium wird normaler-
weise mit der Nahrung in ausreichender Menge

Dr. med. Jürgen Linz
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Facharzt für Chirurgie


Zusatzbezeichnung Manuelle Medizin/Chirotherapie, Zusatzbezeichnung Sportmedizin
BLSV-Übungsleiter C im Breitensport Erwachsene/Ältere, Mitglied des BLSV-Lehrteams
1. DAN Judo, 5. Kyu Ju-Jutsu

Orthopädische Gemeinschaftspraxis Dr. Ralf Jung / Dr. Jürgen Linz
Schwerpunkt Wirbelsäulenbehandlung / Medizinische Kräftigungstherapie
Zerzabelshofstr. 29, 90478 Nürnberg, Tel. 0911 - 94 69 466

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